Europa – Meditation # 469
Ende einer schier endlosen Bevormundung.
Was für eine Chance bietet die erodierende Krise in Mittel- und Osteuropa!
Die sogenannten „großen Player“ – USA und Russland mit Satellit Nordkorea – gebärden sich wie zwei hybride Kleinhirne, denen die eigenen Phantastereien dermaßen zu Kopf gestiegen sind, dass sie nicht mehr Herr der eigenen Agenda zu sein scheinen.
Das aber könnte ein historischer Moment sein, den die bisherigen follower – sprich Europäer – dazu nutzen könnten, sich endlich vom sogenannten großen Bruder zu emanzipieren.
Phase I – Übernahme der amerikanischen Doktrin:
Diese vollständige Abhängigkeit begann mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges: Die Sieger diktieren die Bedingungen der neuen Rahmenbedingungen. Wachstum und Konsum mussten zu den neuen Eckpfeilern der eigenen Arbeit und der gesamten Lebensgestaltung angesehen werden. Das Vorbild aus Übersee war zu verinnerlichen.
Phase II – Einübung und Adaption der amerikanischen Doktrin:
Die für ihre sogenannte Nibelungentreue bekannten Mitteleuropäer schworen „ewige Treue und Gefolgschaft“ und fuhren voll mit auf dem Export-Dampfer an der Seite des großen Bruders. Die wachsenden Kollateralschäden in der Natur und der Atmosphäre und die Altlasten aus Kolonialzeiten galt es demgegenüber stets kleinzureden – im Korea-Krieg genauso wie im Vietnam-Krieg, bzw. dem Afghanistan-Bestrafungsfeldzug, der wie in Vietnam in einer Hals über Kopf Fluchtinszenierung endete. Immer war die Perspektive des Hegemon selbstverständlich die richtige.
Phase III – Ausstieg aus der amerikanischen Doktrin und Geburtsstunde der Eigenständigkeit:
Angesichts des ideologischen wie ökonomisch-ökologischen Desaster, das sich in diesen Tagen die Protagonisten um die Ohren hauen – im anstehenden Wahlkampf (genauso wie in dem gerade zu Ende gegangenen in den USA) werden/wurden die schwarzen Peter selbstverständlich mit Pathos und Emphase an den jeweiligen Kontrahenten delegiert – ist der beste Augenblick gegeben, endlich den Irrweg der zu Ende gehenden Epoche amerikanischer Hegemonie in Europa zu beenden und die Geschicke Deutschlands und Europas in die eigenen Hände zu nehmen. Was für eine unbeschreibliche Befreiung wird das sein! Was für geistige „Bodenschätze“ können nun die Europäer unbevormundet endlich schürfen! Das Zeitalter des Papiergeldgottes, der Aktienpapiere und der ungebremsten Bereicherung weniger auf Kosten der meisten ist an sein Ende gelangt. Behutsames, selbstversorgerisches Wirtschaften und stolze Verteidigung der eigenen Kulturgeschichte aller europäischen Völker und endgültige Absage an hegemoniale Entgleisungen. Also letztlich eine heilsame Krise, vor der sich die Europäer nicht fürchten sollten, sondern die sie voller Selbstvertrauen in die eigenen geistigen Ressourcen nutzen müssen. Das würde sich auch lohnen nach besten Kräften zu verteidigen – mit europäischen Streitkräften.