30 Juli

Europa – Meditation Nr. 512

Das jüngste Beispiel von Hybris.

Männer machen Geschichte. Ein alter Hut? Ein ausgedienter Spruch? Leider nein. Und natürlich gehören genügend Speichellecker und Trittbrettfahrer dazu, die beim „Geschichte Machen“ mörderisch mithelfen, damit auch eine gehörig horrende Spur von gewaltsamen Morden den patriarchalischen Größenwahn dokumentieren kann. Das Gebeinhaus, das nötig wäre, all diese jungen Männer ordentlich zu bestatten, wäre ein Mausoleum in einer Größenordnung, das sicher in den Club der Weltwunder aufgenommen werden müsste. Hier nur ein paar Namen von „Fachkräften“ für das, was schon die Griechen mit einem die Zeiten überdauernden Begriff zu fassen versuchten: Xerxes, Attila, Napoleon, Wilhelm II. – sie und viele mehr fanatische Anbeter der Fata Morgana „Weltmacht“ , der Hybris ( griech.: Hochmut, Frevel, Anmaßung – selbstherrlicher Übergriff eines Mannes oder einer ganzen Mannschaft, sprich Staat, gegen sakrosankte Normen oder Menschenrechte).

Heutzutage – im ehemaligen Phönizien – hat sich wieder jemand selbst dazu erkoren, ein gewaltiger David zu sein gegen eine Welt von Goliaths, die er alle mit seiner Schlauheit und seinem selbstgefälligen Rechtsverdrehen und im Vertrauen auf seine Waffenarsenale und seine übereifrigen Trittbrettfahrer einen nach dem anderen zu Boden ringen wird, weil er glaubt, dass er und die Seinen es können. Ein erbärmliches Schauspiel – in Mitteleuropa, vor gerade mal achtzig Jahren – war auch so ein unbelehrbarer Fundamentalist am Werk gewesen mit den allzu präsenten Folgen.

Für sie alle aber gilt gleichermaßen, was im Sprichwort festgeschrieben ist:

Hochmut kommt vor dem Fall.

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