Europa – EU gewogen und für zu schwer befunden (# 65)
EU – gewogen und für zu schwer befunden
Auch dieser blog wird gerade gewogen und für zu lang befunden. Deshalb sollen ab dem Tag, der der längste war in diesem Jahr, die Beiträge um vieles kürzer und pointierter werden, damit jeder, der möchte, genügend Zeit zum Lesen, zum darüber Nachdenken und gegebenenfalls zum Antworten hat.
Genau – heute geht es um die EU. Leichtfertig wird fast täglich die EU mit E u r o p a gleichgesetzt, was zwar ziemlich pfiffig ist, weil man sich so mit etwas Großem gemein macht, was aber an der Sache gänzlich vorbei geht. Weil nicht überschaubar.
Die EU – jetzt erst recht mit dem neuen Präsidenten der Franzosen – soll gestärkt werden. Klingt gut. Gemeint ist aber nur eine Konzentration von Kompetenzen der Finanzen in möglichst einer Hand für alle Mitglieder dieser EU. Danke, nein.
Das aber erzeugt verständlicherweise ordentlich Magengrimmen.
Und mit Europa hat das gar nichts zu tun.
Denn E u r o p a ist eine kaum zu überschauende Vielfalt, die sich aber eben gerade über diese Vielfalt definiert. Und um da nicht als einzelner Europäer verloren zu gehen, sollte der jeweilige Horizont der vorläufige Maßstab sein.
Dann wird einem auch wieder leichter ums Herz. Denn bis zum Horizont kann mein Blick reichen und innerhalb dieses Horizontes leben lauter verwandte Geister, die sehr vieles mit mir gemein haben. Die können sich über mögliche gemeinsame Vorhaben des Zusammenlebens verständigen. Leicht. Weil sie sich kennen, weil sie mit einander verwandt und vernetzt sind.
So gesehen könnte die Devise lauten:
EU – gewogen und für zu schwer und unüberschaubar befunden. Fremd. Tschau!
E U R O P A – leicht, weil innerhalb des eigenen Horizontes überschaubar. Vertraut. Hallo!