Europa – Meditation # 167
Ein analoger Moment der Besinnung?
Die Aufreger der letzten Wochen hier in Europa – aber auch global – führen zu einer zunehmenden Erschöpfungshaltung allenthalben:
– weiter ertrinken Flüchtlinge im Mittelmeer
– weiter sterben Flüchtlinge in abgeriegelten LKWs
– weiter werden Millionen von Menschen in Gefängnissen interniert, um sie einer nachhaltigen „Umerziehung“ auszusetzen. Die Täter: wichtige Wirtschaftspartmer der nach wie vor so exportorientierten BRD – also still halten?
– weiter brennen unzählige große und alte Bäume in Brasiliens Urwald und auf den Philippinen
– weiter werden Frauen gedemütigt, vergewaltigt und erschlagen – überall
– weiter kommen junge Demonstranten im Irak und im Iran zu Tode
– weiter führen Erdrutsche, Überschwemmungen und Erdbeben zu immensen Zerstörungen und Todesfällen
– weiter strahlt der immer größer werdende Berg Atommüll auf diesem Globus noch für sehr, sehr lange
– weiter kaufen und kaufen wir, als hätten wir noch immer nicht genug Überfluss
im nach wie vor so arg begünstigten geographischen Raum Europa rieseln die schlechten Nachrichten nur so auf den rastlosen Konsumenten herab, da sind Kindesmissbrauch in den Kirchen und Familien nur noch Randnotizen. Es wird einfach zu viel. Können wir nicht mal eine Pause machen?
Das ist ja wie hysterisches Einatmen von schlechter Luft, noch und noch!
Können wir jetzt nicht mal wieder ausatmen?
Können wir. Sollten wir. Müssen wir.
Vielleicht als Tagtraum zurück in den wohltuenden Gedanken, dass wir alle Teil der Natur sind, alle mit allen vernetzt, verwandt, verbunden. Also Lebewesen, die als Teil der Natur diese unverzichtbar nötig haben, um zu überleben, um Leben zu erleben, um Leben leben zu lassen.
Denn die eigentliche Heimat – das Gefühl sich in einem vertrauten und nicht feindlichen Umfeld zu bewegen – ist das intensive Erleben des eigenen Lebens in dieser natürlichen Umgebung, die uns atmen, gehen, schlafen, essen, wohnen, sprechen, lieben und tätig sein lässt.
Und wenn wir Weltbürger dann aus diesem wohltuenden Tagtraum wieder ins Banale zurückrudern, vielleicht verlangsamen wir ja dann unsere Gangart weltweit ein bisschen und schaffen so die Wende zu uns selbst zurück.