21 Sep

Europa – Meditation # 219

Nichts Neues im Westen.

Vor langer, langer Zeit – also so um 1870 herum – schreibt ein zorniger Denker etwas auf, das wie der Einleitungssatz zu einem Kurzporträt für einen zeitgenössischen Politiker dienen könnte:

„Im Menschen kommt diese

V E R S T E L L U N G S K U N S T

auf ihren Gipfel: hier ist

– die T ä u s c h u n g

– das S c h m e i c h e l n

– das L ü g e n

– das T r ü g e n

– das H i n t e r – dem – R ü c k e n – R e d e n

– das R e p r ä s e n t i e r e n

– das im erborgten G l a n z e L e b e n

– das M a s k i e r t s e i n

– die verhüllende K o n v e n t i o n

– das B ü h n e n s p i e l vor anderen und vor sich selbst

kurz

– das fortwährende H e r u m f l a t t e r n um die eigene Flamme

E I T E L K E I T

so sehr die Regel und das Gesetz, dass fast nichts unbegreiflicher ist, als wie unter den Menschen ein ehrlicher und reiner Trieb zur Wahrheit aufkommen konnte.

Sie sind tief eingetaucht in Illusionen und Traumbilder, ihr Auge gleitet nur auf der Oberfläche der Dinge herum und sieht ‚Formen‘, ihre Empfindung führt nirgends in die Wahrheit, sondern begnügt sich, Reize zu empfangen und gleichsam ein tastendes Spiel auf dem Rücken der Dinge zu spielen.“

Damals schon passte eine solches Muster auf den heranwachsenden Jungen des damaligen Thronfolgers in Mitteleuropa, dessen Frau nicht viel hielt von ihrem Sprössling, später auch auf einen kleinen Mann aus dem schönen Österreich, wo ja angeblich auch so erfolgreich Forstwirtschaft betrieben wird…

Wer kennt den Autor dieses Zitates?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert