Europa – Meditation # 328
Wie sich die Bilder gleichen!
Japan, Südkorea, USA – zwei Pseudo-Goliaths und ein agiler David im fernen Osten führen seit mehr als hundert Jahren einen Krieg der Bilder und der Rechtfertigungshymnen.
Deutschland, Polen, USA – zwei Pseudo-Goliaths und ein agiler David mitten in Europa führen seit mehr als hundert Jahren einen Krieg der Bilder und der Rechtfertigungshymnen.
Und immer sind es Männer – mit entschlossenen Mienen und kaltem Herzen – die sich für mehr wert halten als die anderen. Daraus erwächst dann stets ein „heroischer Krieg gegen den infamen Feind“ und unsägliches Leid für die Frauen, die solchen Männern das Leben schenkten.
Das „Spiel“, das diese Männer spielen, ist dabei immer das gleiche: mit gezinkten Karten wird der „Fremde“ stigmatisiert und zum Abschuss freigegeben. Die Medien transportieren die Botschaft ununterbrochen in die Wohnzimmer der Menschen, damit diese auch eine echte Orientierung haben können. Und die Angst vor Vergewaltigung – ein mächtiges Narrativ schon immer – soll die Solidarität auch der Zuhause Gebliebenen sicher stellen.
Japan besetzt Südkorea, Deutschland und Russland teilen unter sich die Beute: Polen. Der lachende Dritte sind die USA, die im Fernen Osten genauso wie in Europa als Sieger aus den Gemetzeln hervorgeht.
Dann begann die Epoche des Kalten Krieges – im Osten wie im Westen – und die passenden Narrative lieferten die Sieger wie die Besiegten: Immer sind es die anderen, die an allem schuld waren. Man selbst will nur den Frieden, den Fortschritt, den Wohlstand für alle. Die Traumata aber, die über Generationen weiter gegeben werden, tun unter der Haut unterdessen ihr unseliges Werk: Sie lähmen, ängstigen und verwirren die Gemüter der späteren Generationen nachhaltig. Die wissen dann gar nicht, warum sie so sind, wie sie sind. Aggressiv oder depressiv – in jedem Fall aber ein furchterregendes Beben für sich selbst und ihr Umfeld.
Wie sich die Bilder gleichen – damals genauso wie auch heute! Wieder agieren zwei Pseudo-Goliaths und ein verzweifelter David in Osteuropa um die Deutungshoheit: Der eine mit Waffengewalt, der andere mit Sanktionen und dazwischen das tägliche Sterben mutiger Männer und das verzweifelte Weinen entsetzter Frauen. Von den Kindern ganz zu schweigen, die ihren Traumatas erst Jahrzehnte später wehrlos begegnen werden. In der Ukraine oder in der Fremde, wo sie als Flüchtlinge strandeten 2022. Da hilft wohl nur eins: Aristophanes (die Erdlinge haben sich seitdem ganz und gar nicht geändert in ihrer Natur, ihrer Triebhaftigkeit) hat es in seiner Komödie Lysistrata einfach und überzeugend vorgeführt – die Männer sind sehr wohl und völlig erpressbar. Die Frauen müssen sich nur verweigern und die Kriegskasse kapern. Stellt euch vor, alle Frauen machen mit und gewinnen so den Krieg, weil dem die Männer ausgehen!