Europa – Meditation # 375
Warum übernehmen eigentlich nicht die Frauen weltweit?
Wäre es nicht an der Zeit – immerhin durften sich 50 000 Jahre lang die Männer versuchen, der Species auf die Beine zu helfen; leider hatten sie nur leere Versprechungen parat und die gewaltsame Unterdrückung nicht nur der Frauen, sondern auch der eigenen Geschlechtsgruppe; mit Monotheismus und Monogamie und Monarchie wurde der menschlichen Natur ein rigider Riegel vor den Latz geschoben, bis heute – wäre es nicht wirklich an der Zeit, dass die Frauen endlich solidarisch feststellen:
„Es reicht – wirklich. Ihr vergewaltigt nicht nur uns, sondern auch euch selbst seit tausenden von Jahren, und das massenweise Abschlachten als besondere Heldentat zu feiern, wäre selbst jedem Bonobo nicht mal einen Lacher wert!“
Hat nicht schon vor mehr als zweitausend Jahren Aristophanes dieses miese Mann-Bild lächerlich gemacht und mit Lysistrata eine Frauenfigur geschaffen, die genau wusste, wo der Schlüssel zum Umdenken der Männer zu suchen und zu finden ist? Und haben nicht in einem anderen lustigen Stück von Aristophanes die Frauen im Parlament das Mikro an sich gerissen, die Männer lustvoll vorgeführt und klar gemacht, dass Eigentum und Monogamie die Hebel seien, die den Frauen so lange schon schaden?
Aber eben nicht nur ihnen, den Frauen, sondern der gesamten Gesellschaft.
Wo sind denn heute diese mutigen und humorvollen, lebenslustigen Frauen geblieben, die den Männern einfach mal die rote Karte zeigen? Zumal die Männer inzwischen auf beiden Seiten der Frontlinie nur noch im Siegen-Wollen-Modus herum zappeln und nicht vor noch zurück wissen? Und hinter den Kulissen die Kriegsgewinnler (natürlich auch wieder lauter Männer!) mal wieder eine opulente open-end-party feiern?
Und sind nicht auch schon 1914 die Männer Europas, die den Reichtum ihrer Volkswirtschaften mit eigenen Händen und im Schweiße ihres Angesichts erwirtschafteten, sich selbst in den Rücken gefallen, als sie europaweit die Kriegskredite mit bewilligten – ganz blind vor giftigem Nationalismus? (Obwohl sie doch zuvor noch lautstark europaweit einen europaweiten Generalstreik verkündet hatten?)
Und sind es nicht auch in diesen Tagen die Grünen, die plötzlich keine Berührungsängste mehr mit der Rüstungsindustrie haben und das bellizistische Vokabular längst inhaliert zu haben scheinen?
Das einzig gewisse Resultat damals wie heute sind nur noch mehr Tote:
Keiner will nachgeben- als wenn das eine Tugend wäre! Soldaten wie Zivilisten. Männer wie Frauen. Tot. Wo sind die Frauen, die europaweit endlich genug haben von dieser Mono-Männer-Kultur?