Europa – Meditation # 468
Europa – Meditation # 468 20-11-24
Schon der Gründungsmythos war eine Gewalttat.
Als habe sich über Nacht die Gewalt, die Menschen Menschen antun, vervielfacht. Als habe sich unversehens ein Thema in den Vordergrund gespielt, das wir vergessen hatten. Dabei ist es doch wahrlich ein alter Hut: denn schon der Gründungsmythos von Europa war eine miese Gewalttat eines scheinbar ohnmächtigen Mannes gegen eine Frau, der sich nur hinter einer Maske meinte ihr erfolgreich gegenübertreten zu können, um sie gefügig zu machen. Zeus, der „göttliche“ Papiertiger. Natürlich ein 100% patriarchalisches Narrativ, das nur in ein Bild fast, was in der Wirklichkeit unfassbar scheint: die weiter zunehmende Gewalt von Männern gegenüber Frauen im Privaten.
Parallel dazu hat sich auch im öffentlichen Raum – weltweit – die Gewalt ungezügelt breit gemacht:
Dafur und Äthiopien
Kolumbien
Gaza
Bangladesch
Ukraine
Jemen,
um nur einige Gegenden zu nennen, in denen Männer ihre Gewaltphantasien brutal ausleben.
Was tun?
Ist es nicht verwunderlich, wie empört der kritische Zeitgeist auf die manipulativen Eingriffe von bots und anderen internet-Attacken reagierte, als er sich vor den Wahlen in Großbritannien, USA, Frankreich und Italien ungeniert breit machte?
Immer wieder wird die solidarisierende Kraft des internets beschworen – als globale Verständigungs- und Verbrüderungswelle. Aber wer hat sie bisher nur genutzt? Die Finsterlinge, frustrierte Männer, die folgenlos Lügen, Beschimpfungen und Drohungen verschicken dürfen, ohne dass sie dafür zur Kasse gebeten werden.
Wie wäre es denn, wenn angesichts der drohenden Gewalt aus Amerika (Trump) und Russland (Putin) die Frauen weltweit (geläuterte Männer gerne auch) sich im internet darüber verständigten, keinen Tag länger dieses mörderische Gebaren der Männer nicht länger hinzunehmen und sich so lange nachhaltig deren Wünschen zu verweigern, bis die Männer ihrem unnatürlichen Treiben endgültig absagen?
Nur ein mitleidiges Kopfschütteln als Reaktion der lesenden Menschen?
Na klar, so lange man das, was ist, für naturgegeben hält und nicht als von Männern erfunden und damit auch änderbar, wenn genügend Menschen es wollten, so lange wird es bleiben, wie es ist und aus heutiger Sicht sogar noch schlimmer werden, denn die Spirale der Gewalt hat sich längst verselbständigt, so dass sie als das Grundmuster dieses Planeten angesehen wird, das unaufhaltsam weiter eskaliert.
Der sogenannte „over-kill“ – politisches Modewort der 70er Jahre – meldet sich als probate Drohkulisse zurück und verfehlt ihre Wirkung nicht: Statt Durchblick und Einsicht nur blindwütiges Beschimpfen der anderen Seite und rechthaberisches Insistieren auf der eigenen Sehweise.
Doch es sind wahrlich keine Sandkastenspiele, sondern bitterernste Szenarien, die da mehr und mehr zu Realitäten mutieren werden, wenn die vernünftigen Menschen (Frauen wie Männer) nicht endlich ihre unorganisierte Widerstandskraft (s. Chancen via internet!) bündeln und laut ein entschiedenes „HALT“ durch den Äther rufen.