Europa – Meditation Nr. 488

Die Galionsfigur der sogenannten NEUEN WELT.
Endlich ist es nicht länger eine Phantasmagorie, die zwischen Batman und Moloch hin und her schwankt, sondern es ist tagtäglich in der medialen Wirklichkeit zu besichtigen: Wie der scheinbar lustige und doch so geizige Donald Duck in seinem Geld schwimmt, so suhlt sich der goldlockige Donald Trampel in seinen eigenen Suaden. Wie eine billige Galionsfigur zappelt er mit herunter gezogenen Mundwinkeln, mal schmollend, mal verächtlich grinsend, fest gebabbt vorne am Ozeanriesen USA und hält sich für die wahre Inkarnation amerikanischen Prädestinationsglaubens: Ich bin der Größte, ich bin der Reichste! Und ich bin auserwählt. Wie bitte? Elon Musk? Sie kennen einfach nicht die neuesten Zahlen: er meint nur, er sei der Reichste, aber genauso wie Selenksy bei 4% vor sich hin dümpelt, hat Musk einfach nicht die Stellen vor dem Komma richtig gezählt. So what, anyway…Da Gott mich nicht nur bei diesem niederträchtigen Attentat geschützt hat, sondern schon immer der Meinung war, dass Amerika den Auftrag hat, die Welt sich untertan zu machen, muss ich alles daran setzen, den bösen Teufel im fernen Osten niederzuringen. Da habe ich natürlich keine Zeit für peanuts wie Europa oder den Zwergstaat Ukraine, der sowieso keine Berechtigung hat, zu existieren. Wie ich darauf komme? Hat mir neulich am Telefon der russische Zar Peter haarklein erklärt. Können ihn ja fragen, wenn sie es nicht glauben.
Die Europäer verstehen die Welt nicht mehr. 80 Jahre lang glaubten sie in Amerika die bessere Variante westlicher Wertvorstellungen vor sich zu haben, die als Schutzmacht und Weltpolizist eine regelbasierte, verlässliche, atomwaffengestützte Vorrreiterrolle spielte. Das freie Spiel der Kräfte und Märkte führte fast ungebremst zu Wohlstand von immer mehr Menschen im Kielwasser des American Way of Life, die den Individualismus weltweit auf ihre Fahnen schrieben. Die Kollateralschäden in Vietnam, Afghanistan, Chile und Irak muss man eben in Kauf nehmen. Außerdem war das bisher ja auch immer weit weg von Europa. Dass aber dabei nichts als beinharter Materialismus und der Dollar alles einebneten, wird erst jetzt bemerkt und empört in Frage gestellt.
Die Siedler, die damals aus Europa nach Übersee segelten, kannten keine Gnade – weder mit den dort ansässigen Menschen, noch mit den Tieren, nicht mit der Natur: alles musste sich dem Gewinn beugen, dem Mehr-Besitz-Haben-Wollen. Das Ganze natürlich schön verpackt im schlichten Mäntelchen christlicher Nächstenliebe. Und die Idee vom Individualismus entpuppte sich ebenfalls als ein Konzept brutaler Gewalt und unerbittlicher Machtgebärde, die nur den Starken und Reichen rechtswirksam begünstigte.
Jetzt, wo den Europäern die Augen aufgehen und sie erkennen müssen, dass sie sich haben blenden lassen, dass sie praktische Mitläufer waren in einem Rennen, in dem die Werte der europäischen Völker nur so lange als Rahmen von Amerika in Kauf genommen wurden, so lange sie nicht dem ungebremste Geldfluss und Machtgestus der imperialen Phantasien des „Goldjungen“ im Wege stehen, jetzt stehen sie mit dem Rücken an der Wand und m ü s s e n sich auf ihre eigenen Traditionen, Werte und Regeln besinnen und sie mutig verteidigen gegen den falschen Freund von Übersee.
Das ist die Stunde Europas, die Stunde der Macht der Völker, die nicht nur ihre Eigenständigkeit und ihre Geschichte an einem Punkt angekommen sehen, wo sie erstmals – alle an einem Strang ziehend – unabhängig und solidarisch mit Hilfe Suchenden und den bedrängten Ukrainern zusammen – ihre Eigenverantwortung auch der Natur gegenüber in die eigenen Hände nehmen können, sondern die nun mit einer Vision eines gesamteuropäischen Friedenskontinent optimistisch und nicht mehr fremd bestimmt zusammenstehen und kreativ Zukunft gestalten sollen.