Mega-Städte und Mega-Probleme (Meditation # 67)
Mega-Städte und Mini-Systeme – eine kreative Allianz?
Sanctuary Cities – so nennen sich einige. Das klingt fast nach heiligem Gral, ist aber nichts anderes als die dringende Botschaft, Klimawandel und Migration selber in die Hände zu nehmen, denn schließlich sind es diese Riesen-Städte, die da Tag und Nacht wachsen und wachsen und mit ihnen natürlich auch die Probleme. (Mehr als 120 Millionenstädte allein in China derzeit, 2050 mehr als 176 Millionenstädte in Indien…). Der Staat scheint da längst überfordert zu sein, die Nation wird vielleicht wieder zu einem Mythos, den sich die Menschen gerne in ihren überschaubaren Stadtvierteln erzählen – in gut vernetzten Milieus, wo alle sich kennen, wo man sich hilft, wo man geboren wird und wo man meistens auch wieder sterben wird. Europa hinkt auch da mal wieder hinter her, aber das muss nicht unbedingt von Nachteil sein. Denn auch hier wachsen die großen Städte – siehe Ruhrgebiet, Rhein-Main-Becken, das Rheinland, um nur einige wenige in Deutschland zu nennen. Die EU könnte dann bald nur noch Schnee vom letzten Jahr sein: Ein nachvollziehbarer Irrtum – für kurze Zeit eines Übergangs vielleicht sogar von Nutzen für viele Europäer, aber nun eben überfordert und ideenlos, weil Wachstum ohne Ende und Immobilienblasen-Tango ( um nur kurz zwei Auswüchse zu nennen, neben vielen anderen, die es mehr und mehr gerade auch jungen Menschen innerhalb der EU unmöglich macht, ein lebenswertes Leben leben zu können) ausgespielt haben.
Und jeder weiß aus zahllosen Gesprächen mit dem Nachbar, wie kostbar das Wasser wird, wie sehr die erneuerbaren Energien gepflegt werden müssen, wie lächerlich der Individualverkehr in solchen Städten ist und was für wunderbare Geschichten man sich über Europa, diesen kleinen Kontinent erzählen kann. Auch von dieser jungen Frau, die sich – trotz Entführung durch einen Mega-player und trotz Gewalt – diesem mutwilligen Übergriff nachhaltig zu entziehen wusste und Kinder gebar, der sie immer wieder die Geschichte vom Glück erzählte, die diese dann weiter und weiter erzählten, ein Glück, das wir Menschen uns schaffen können, wenn wir uns gegenseitig achten, schätzen, helfen, beraten und gerne die Irrtümer der vorhergegangenen Generation nicht mehr allzu bequem nur wiederholen. Fast schon vergessen, ist es nun umso erfrischender, sie wieder auferstehen zu lassen. So verbinden diese Geschichten, Bilder und Erinnerungen – erzählt in vielen wohlklingenden Sprachen – die Menschen erneut miteinander und lassen nur zu klar werden, dass trotz des scheinbar zeitlosen Wolken-Netzes, das sie kunstvoll erfunden haben, die Zeit eines jeden begrenzt und sehr endlich ist.
Kann man da wirklich guten Gewissen den nächsten 6000 Generationen noch mehr als 15000 t strahlendes Gift aufbürden? Lachend haben sich diejenigen, die jahrzehntelang davon unglaublich profitiert haben, mit einem kleinen Obolus aus dem Staube gemacht. Grenzt fast schon an Zechprellerei! Und wer zahlt nun die Zeche? Selbst Frankreich plant nun, diese lebensgefährlichen Meiler nach und nach zurückzubauen! Und folgen da dem Beispiel einer Frau.
Da ist die Geschichte von Europa, dieser wirklich attraktiven Frau, die trotz schlimmen Beginns ihr Leben gegen alle Unkenrufe und Belastungen lebensfroh und in lebendiger Gemeinschaft ihrer Stadt gestalten konnte und auch vor Gewalt nicht einknickte, ein wirklich erzählenswertes Erinnerungsgut, das im vielstimmigen Chor der Europäer zu einer wahren Sinfonie neuer Ideen in Vielfalt und Solidarität werden könnte.