17 Jan

Europa – Jetzt reicht es aber wirklich! Meditation # 25

Kann sich Europa endlich aus den eigenen ökonomischen Fesseln befreien?

Ja, Europa kann das! Denn es rumort ganz schön in diesen Tagen des neuen Jahres im Karton. Sie fühlen sich eingesperrt, die vielen europäischen Nationen, bevormundet, niedergedrückt. Von wem? Von wem, wenn nicht von den Derivate-Haien der internationalen Finanz-Pseudo-Aristokratie. Die schieben einfach ihre Spieleinsätze hin und her, hinter dem Rücken erlesener „Sachargumente“ des IWFs und der scheinbar alternativlosen Sparpolitik eines dominanten europäischen Exportlandes, lenken dabei geschickt von den eigenen Interessen ab und strangulieren fleißig die rechtschaffenen Bürger Portugals, Italiens, Spaniens und Griechenlands.

Und die Medien spielen brav mit, anstatt die Betroffenen aufzuklären, aufzuwecken und auf ihre eigenen Kräfte zu verweisen, schreiben sie sich die Finger wund mit Hilfe von zahllosen Artikeln zur Flüchtlingsfrage. So etwas nennt man in der Wissenschafts-Terminologie „Sozial-Imperialismus“: Die sozialen Probleme im Inland – hohe Jugendarbeitslosigkeit und überstürzte Abwanderung von ausgebildeten Fachkräften (Industrie, Gesundheitswesen) – werden klein geredet, umso lauter wird über die scheinbar drohende Überfremdung durch die maroden und kriegsversehrten Länder jenseits von Europa lamentiert; obwohl gerade das bereits ein Folge der unerbittlichen Globalisierungsstrategien der Industrie-Nationen ist – was natürlich lieber unter ferner liefen kommentiert wird als unter priority number one! Gleichzeitig wird mit dem Zerfall des Euro-Raums gedroht; als wenn das nicht gerade die Lösung des Problems wäre! Die Grenzen in Europa sind wichtige Linien zur Unterscheidung dessen, was eben besonders ist im jeweiligen europäischen Land! Sie trennen nicht, sie schließen nicht aus, nein, sie verdeutlichen nur das jeweils Besonderer der Verwandten.

Warum sollte man es nicht in aller Deutlichkeit sagen: Das Konzept des EURO war von Anfang an ein bloß marktwirtschaftliches Konstrukt, das gar nicht funktionieren konnte, weil die europäischen Nationen so unglaublich verschieden waren – und das nicht nur in ökonomischer Hinsicht! Die Vereinigten Staaten von Amerika eignen sich ganz und gar nicht als Vorbild. Eine Bank, eine Sprache, eine Grenze. Ein Markt mit einer Währung funktioniert nur, wenn er auch ein einheitliches Finanz-Recht hat; das aber hätte bedeutet, dass in den einzelnen europäischen Staaten zentrale Autonomie-Rechte hätten abgegeben werden müssen. Dazu waren die europäischen Nationen nie bereit. Zurecht. Schließlich berührt es die Grundfesten einer Volkswirtschaft. Jetzt, da die fetten Jahre vorüber sind, läuft es allen eiskalt den Rücken herunter, weil eine Bevormundung Hilfe säuselt. Da erwachen die Europäer aus ihrem Wohlstandsträumen und rufen das längst anstehenden „Halt!“ in die Arena.

Endlich besinnen sich europäischen Nationen wieder auf das, was sie ausmacht: Ihre eigene Kultur, Tradition, Geschichte und wirtschaftliche Besonderheit. Sie besinnen sich auf ihren Stolz ihrer Verschiedenheit. Was mit Hilfe von intransparenten Subventionen künstlich aufgeblasen wurde und zu katastrophalen Folgen vor allem in der Landwirtschaft führte, sollte schleunigst beendet werde. Die übernationalen „Töpfe“ auflösen und zurückschicken an die Einzahler! Wieviel Geld würde frei, wenn die Gehaltslisten und Pensionen der Europa-Bürokratie wegfielen! Gerade die Vielfalt der europäischen Nationen wird auf vielfältige Art und entsprechend den nationalen Möglichkeiten die Flüchtlinge zu integrieren versuchen oder ehrlich bekennen: Wir schaffen nur den Teil, den wir schaffen können! Das ist nicht rassistisch, noch fundamentalistisch, noch faschistisch, sondern ehrlich und tatsächlich machbar. Und dazu gäbe es auch eine mehrheitliche Solidarität, ganz sicher.

Überproduktion und Wachstum nur für die Zahlenspiele der Derivate-Priester-Psalmen ist und bleibt nur das, was es ist: Eine hysterische Bereicherungs-Spiel-Anordnung von eitlen Bubies, denen soziale Gerechtigkeit, Mitgefühl und Emanzipation der Benachteiligten nur übel aufstößt. Es sind so wenige, die da ihr Süppchen kochen, es sind so viele, die gerne mitarbeiten würden am Wachsen einer gerechteren Welt in Europa. Das würde dann auch anderen als Beispiel angeboten werden können – und nicht als Zwangsveranstaltung, die alle nationalen Unterschiede einplanieren will, nur um mit Hilfe von Algorithmen nationale Ökonomien zu plündern oder zu knebeln; in jedem Fall aber um sich gnadenlos und uferlos zu bereichern auf Kosten der vielen, sondern als selbstbewusste Solidar-Gemeinschaft unterschiedlichster Gesellschaften, die alle in einer langen und oft schmerzhaften Tradition Europas stehen, an die sie sich endlich wieder gerne erinnern.