Europa – Meditation # 149
Leerlauf als monotoner Alltag allenthalben
Ein Theaterstück nach dem anderen . nur keine mutigen Entscheidungen dieser Tage:
Betretene Gesichter vor laufender Kamera, weil jemand enttäuscht zurücktritt,
Bedeutende Gesichter vor laufender Kamera, weil man gemeinsam an frühere Zeiten erinnern möchte,
Besorgte Gesichter vor laufender Kamera, weil die jungen Leute ja so recht haben,
Betrunkene Gesichter vor versteckter Kamera, weil man endlich einmal Klartext reden kann.
Da ist die öffentliche Empörung groß – und die Zuschauer waschen ihre Hände in Unschuld.
Während draußen in der Welt die Vielfalt der Arten rapide zurückgeht,
Während auf den Autobahnen die Staus immer länger werden,
Während die Erderwärmung weiter zunimmt,
starren stattdessen die sogenannten Vertreter der Völker Europas auf die neuesten Umfrageergebnisse, erschrecken vor der unkontrollierten Kommunikation in den sozialen Medien und auf Youtube, statt die längst fälligen rettenden Entscheidungen zu beschließen, um den Planeten vor dem endgültigen Niedergang doch noch in letzter Minute zu bewahren.
Oder wenigstens die bereits beschlossenen Beschlüsse umzusetzen.
Da aber die Info-Flut europaweit Tag und Nacht unablässig weiter rieselt und alle zu benebeln scheint, kocht jeder Europäer jenseits solcher „Zustände“ zynisch sein eigenes Süppchen auf großer Flamme weiter und im Garten flattert die blaue Fahne mit den güldenen Sternen stumm vor sich…
Ach ja, da war ja noch was:
Für Bildung will man doch schon lange endlich mehr ausgeben, damit die nachwachsende Generation besser informiert und kompetenter dann die Probleme der Gesellschaft in Angriff nehmen kann
und
Für Altenpflege will man nun aber wirklich deutlich mehr Geld in die Hand nehmen, damit dann die Alten, Kranken und Schwachen nicht mehr nur vor sich hin siechen müssen –
Aber auch hier sind es nur Apparate – die sogenannte Digitalisierung von Schule für unsere Kinder – oder die netten KIs, mit denen unsere Alten jetzt sprechen können,
denn die anderen sind ja – verständlicherweise – mit der Rettung der Welt beschäftigt.
Oder haben wir da etwas falsch verstanden?
Europa – die weitsichtige – müsste endlich einmal ihrem Namen alle Ehre machen!