Zilla, die Zauberin von den Moosbergen, verwöhnt unsere Freunde mit einem Fest.
„Wir
sind Freunde, wir sind froh, wir helfen den Delfinen sowieso!“ so
klingt es unseren aufwachenden Freunden in den Ohren und über die
kleine verträumte Bucht. Voller Mond bescheint Navalazúr und
spiegelt sich im regungslosen Wasser. Musik und Gesang schweben
tanzend durch die laue Nacht. Und die bunten Lampions tauchen das
Bild in ein wunderschönes Zauberlicht.
Da
fassen sich unsere fünf Freunde – Timbress, Brane, Kipper, Mucky
und Largis – an den Händen, stimmen in den Gesang mit ein und
umkreisen Carlo und die kleine Fee:
„Wir
sind Freunde, wir sind froh, wir helfen den Delfinen sowieso!“ Und
dann wissen sie alle nicht mehr, wo sie hinschauen sollen, zu viel
passiert da auf einmal: In der Luft ein
Flattern und Rauschen, direkt über Navalazúr, und aus dem Wasser
steigen – zum Rhythmus der Musik passend – Delfine auf und
versinken fast lautlos und elegant wieder im Meer. Die Gischtkronen
schimmern dabei in allen Farben des Regenbogens.
„Passt
nur auf, das ist erst der Anfang, liebe Freunde!“ ruft jetzt Zilla,
die Zauberin von den Moosbergen. Und wirklich, als unsere Freunde
atemlos vom Tanzen und Singen eine kleine Pause machen, sehen sie ein
Schauspiel über dem klaren Wasser, das sie nur noch sprachlos macht:
In
einem geheimen Rhythmus tauchen nun paarweise Delfine auf beiden
Seiten der Navalazúr auf, steil steigen sie in den hell erleuchteten
Nachthimmel auf und wenn sie sich kreuzen, fliegen unten unter diesem
Delfinbogen Pelikane hindurch – wie eine akrobatische Nummer im
Zirkus.
„Bravo,
bravo!“ jubeln unsere Freunde, „bravo!“
Währenddessen
steht Zilla, die Zauberin hinten im Bug zusammen mit dem Kapitän und
genießt ihren Überraschungsabend. Aber schon geht es weiter: jetzt
schießen die Delfine in kleinen und immer größeren Kreisen um die
Navalazúr herum, direkt unter der Wasseroberfläche, so dass lauter
glitzernde Buckelringe
zu sehen sind, auf die sich – wie Seidenblumen auf einem Kranz –
nun die Pelikane setzen. Schließlich erhebt sich einer von ihnen –
es ist Pellemelle – und landet auf dem Deck der Navalazúr.
„Na, wie gefällt euch unsere Nummer?“ fragt Pellemelle, der Oberpelikan, in die Runde und alle rufen um die Wette:
„Wunderbar, mehr davon, wunderbar!“
Die
ganze Zeit über haben die Matrosen weiter Musik gemacht und lustige
Shantys gesungen. Jetzt sind auch sie müde. Und als sich jetzt alle
begeistert und erschöpft hinsetzen wollen, berühren ihre Hände
nicht die glatten Planken des Schiffs, sondern einen weichen, weichen
Moosteppich, der über das gesamte Deck ausgebreitet ist.
Carlo,
der Hüter der Delfine, kann es nicht fassen:
„Zilla,
wie hast du das gemacht und warum überhaupt?“
Die
Zauberin von den Moosbergen lächelt gütig:
„Mein
lieber Junge, euer Kampf gegen den Plastikmüll im Meer ist so
wichtig und so gut, dass ich euch einfach belohnen wollte. Und ich
heiße ja nicht umsonst die Zauberin von den Moosbergen oder?“
Unsere
Freunde staunen und staunen. Das Moos ist so wunderbar weich und
duftet so gut. So liegen sie nun an Deck, schauen in den unendlichen
Sternenhimmel und hoffen auf Sternschnuppenflug.
Zilla, die Zauberin, weiß, worauf sie warten.
„Tja,
das ist selbst für mich als Zauberin eine Nummer zu groß.
Sternschnuppen vom Himmel regnen zu lassen, das ist den Göttinnen
und Göttern im All vorbehalten.“
Aber kaum hat sie es gesagt – vielleicht haben es ja die Göttinnen, Sternenkriegerinnen und Götter gehört oder Belvira, ihre Schutzpatronin vorne am Bug von Navalazúr, hat es ihnen zu geflüstert:
Da
regnet es geradezu Sternensturzbäche am Himmel herab. So viel
Wünsche können sich unsere Freunde gar nicht ausdenken in so kurzer
Zeit, denn schon ist der Zauber am Firmament wieder vorbei.
Und
zum Schluss, bevor alle in wunderschöne Traumwelten versinken, die
ihnen Zilla als Zugabe noch dazu schenkt, stimmen die Matrosen noch
einmal ihr Lied an – begleitet von Trommeln, Flöten und
Geigenklängen:
„Wir
sind Freunde, wir sind froh, wir helfen den Delfinen sowieso!“