Zilla, die Zauberin, gesellt sich unverhofft zu unseren Freunden.
Die
Premiere in Hafen von San Franzisco ist ein voller Erfolg. Im Radio,
in den Zeitungen, im Fernsehen und im Internet, überall wird groß
berichtet, dass ein Schwarm Delfine in der Bucht Kinder, aber auch
die großen Leute, völlig begeistert habe. Und dass viele von ihnen
mithelfen wollen, Plastik an den Stränden zu sammeln und selber
streng darauf zu achten, keinen Plastikmüll mehr in die Flüsse und
die Meere zu kippen.
Unsere
Freunde sind völlig begeistert. Damit hatten sie nun wirklich nicht
gerechnet. Carlo, der Hüter der Delfine, kann vor Glück gar keine
Worte finden, um seinen Freunden, der kleinen Fee, Pellemelle und
seinen Pelikanen, Delfíbur, Delfíba und Delfíbus und all den
verwandten und bekannten Delfinen, die an der großen Show mit
teilgenommen hatten, zu danken.
So
schleicht er sich – er meint fast zu schweben – alleine zum
Strand; über ihm schwebt die große, rote Golden Gate Bridge. Das
Spiegelbild davon schwankt unten auf den kleinen Wellenbergen, wie
ein Gebilde aus einer anderen Welt.
Wie
soll es nun weitergehen? Nach der Show hatte ihn sogar ein Mann vom
Film angesprochen:
„Was
halten sie davon, wenn wir die Geschichte von Carlo, dem Hüter der
Delfine, in einem Film erzählen?“
Carlo
war nur sprachlos dagestanden. Ein Film? Über seine Freunde, die
kleine Fee, Pellemelle und die Delfine? Und über den Sieg über
Plästemäste?
„Was
stehst du denn da so traurig am Wasser? Hast du Sorgen?“
Carlo
dreht sich erschrocken um. Da steht ein junges Mädchen, lacht ihn
an. Komisch, was hat die denn für Sachen an, geht es Carlo als
erstes durch den Kopf. Aber diese Augen!
„Äh,
was hast du gesagt?“ Carlo würde am liebsten im Erdboden
verschwinden, weil er so etwas Blödes als Antwort abgegeben hatte.
Das
Mädchen kommt näher und fängt laut und schön zu lachen an.
„Carlo,
was ist denn los mit dir? Du bist doch sonst nicht so stumm wir ein
Fisch, hast du Kummer?“
Carlo
ist nun völlig verwirrt: Woher weiß dieses fremde Mädchen denn
meinen Namen? Er atmet tief ein und fragt dann ganz mutig:
„Und
du? Wer bist denn du überhaupt?“
„Na
also, geht doch. Ich? Ich bin Zilla, die Zauberin von den
Moosbergen. Wahrscheinlich kennst du mich nicht – oder?“
„Stimmt.
Ich kenne dich nicht. Jetzt weiß ich aber zumindest schon einmal
deinen Namen. Trotzdem…“
„Trotzdem
was?“ Zilla schaut Carlo forschend an.
„Trotzdem
kommst du mir bekannt vor, komisch, nicht?“
„Vielleicht,
vielleicht aber auch nicht. Ich bin nämlich zwischen der Sonne und
dem Vollmond,
zwischen Stier und Skorpion zuhause.“
S
e i t e 2
„Ich
war hier ans Wasser gegangen um nachzudenken. Vielleicht kannst du
mir ja helfen. Ich weiß nämlich gar nicht, wie es nun weiter gehen
soll.“
„Gerne,
gerne, ich helfe gerne.“
Da
kommt von weitem die kleine Fee angerannt.
„Carlo,
Carlo, wo steckst du denn? Wir suchen dich alle gerade!“
Ganz
außer Atem kommt sie angeflitzt.
„Oh,
und wer ist das?“
Carlo
ist ganz verlegen, so grummelt er nur rum, rümpft die Nase, juckt
sich am Arm, bekommt aber keinen vernünftigen Satz raus.
„Ich
bin Zilla und du bist sicher die kleine Fee, stimmt‘s?“
Die
kleine Fee staunt nur und nickt.
„Carlo
hat mich gerade um Hilfe gebeten und ich habe natürlich gleich
gesagt, dass ich ihm gerne helfen werde. Natürlich auch dir, kleine
Fee, und den fünf Freunde von euch und Pellemelle und…“
„Moment,
Moment! Woher kennst du uns denn überhaupt?“
„Ach,
das erzähle ich euch ein andermal. Jetzt ist, glaube ich, wichtiger,
dass ihr einen guten Plan macht, damit die Sache mit dem Plastikmüll
auf der ganzen Welt endlich ein Ende findet. Oder?“
Carlo
und die kleine Fee schauen sich nur stumm an und ziehen unsicher die
Schultern hoch.
„Schon,
schon“, kriegen sie wenigstens gesagt.
„Tja,
dann gehen wir am besten zurück zu eurem Lagerplatz, damit wir
gemeinsam beraten, was als nächstes zu tun ist.“
Und
als sie dann im Lager ankommen, stehen schon ihre Freunde Timbress,
Brane, Mucky, Largis und Kipper und natürlich Pellemelle
erwartungsvoll da.
„Hei,
ihr zwei, wen habt ihr denn da mitgebracht?“ fragt Brane lachend.
Aber
Carlo und die kleine Fee wissen nicht so recht, wie sie das junge
Mädchen vorstellen sollen.
„Am
besten stellst du dich selber vor“, flüstert die kleine Fee Zilla
ins Ohr.
„Hallo!
Also ich bin Zilla, die Zauberin aus den Moosbergen, und ich würde
euch gerne helfen, die Anti-Plastik-Weltreise nach dem erfolgreichen
Beginn hier in San Francisco mit zu planen, zu organisieren und
durchzuführen!“
Für
einen langen Augenblick stehen unsere Freunde wortlos da, doch dann
beginnen sie ein lautes Freudengeheul, bilden tanzend einen Kreis um
Zilla, Carlo und die kleine Fee und lachen, singen, springen, tanzen:
„Plastik:
weg damit, Schluss damit, wir wollen kein Plastik mehr im Meer, wir
wollen schöne, saubere Meere, glückliche Delfine und kein Plastik
drin, nein, nein, nein, kein Plastik mehr und kein Plästemäste
mehr….!“