12 Nov

Europa – Meditation # 295

Europäer im Selbsthilfe-Modus!

Nun denn: Weder die Politiker noch die Medienproduzenten scheinen in der Lage zu sein, entschieden und nachhaltig dem unsichtbaren Gegner zu begegnen.

Dann müssen die Bürger Europas eben die Dinge selbst in die Hand nehmen, bevor ihnen die Luft ausgeht!

Die Wiedergeburt aus der Antike und die Aufklärung haben uns aus der selbstverschuldeten Patrix und Unmündigkeit – unsere Matrix so lange schon – zuerst einmal mindestens im Kopf herauskatapultiert, nicht aber im materiellen Außen. Dort sind Ungleichheit und Ungerechtigkeit immer noch die Portalfiguren unserer Existenz. Kopflastig erfanden wir deshalb gewählte und bezahlte Vertreter, die für uns diesen Teil abbauen und erledigen sollten, damit wir im Privaten sorglos Leben gestalten könnten.

Aber die Fortschritte gleichen eher dem der Weinbergschnecke als dem der Delfine. Das wird in diesen Tagen überdeutlich. Denn statt alles selbst zu tun, um dem unsichtbaren Gegner keine Chance zum Töten zu geben, delegieren wir weiter die Gegenwehr-Konzepte an den Staat mit seinen Beamten und Institutionen. Den beschimpfen wir ordentlich, weil er zu langsam, zu widersprüchlich und zu parteipolitisch agiere. Währenddessen sterben die Verwandten leise weg. Das Gezeter wird lauter und lauter, aber Bequemlichkeit, Feigheit und Lästereien bremsen uns selbst beim Selber Vorsorgen so nachhaltig aus, dass wir gerne vergessen, dass wir selbst es sind, die uns am besten retten könnten:

Also, warum denn weiter auf die Vorschriften und Verbote der Repräsentanten unseres demokratischen Systems warten, wenn wir als Demokraten doch direkt an uns selbst vormachen können, was nötig ist, um uns und damit auch den anderen zu schützen? Dazu bedarf es keiner Partei, keines Amtes, keiner Vorschriften, denn die Verantwortung für unser eigenes Leben tragen wir selbst am besten selbst.

04 Nov

Autobiographische Blätter – Erneute Annäherungen 2021 – Leseprobe im November

Aus der Fibel für Anfänger im bröckligen Treibsand zahlloser Sprachhaufen

Was wären wir nur ohne Tagträumerei?

Ist es nicht eigenartig, dass wir nach jedem Kino-Besuch gerne zugeben, dass wir völlig in die Geschichte eingetaucht waren, mit den Protagonisten fieberten, heftiges Herzklopfen betroffen in uns selbst bemerkten, wenn die Identifikationsfigur (Herzdame/Herzbube) die Karten auf den Tisch legte? Als wäre die Realitätsebene drinnen im Kino und draußen in der Tiefgarage dieselbe? Und ist es nicht eigenartig, wenn jemand nun von seinen Tagträumen erzählt als einer Zeitreise in benachbarte Realitätsebenen (so er/sie jemanden hat, der/die zuhört), dass mitleidiges Lächeln hochkommt ob solcher naiver Zeitverschwendung und Irrfahrt? (Die Erfahrung im Kino bleibt dabei dann brav im Keller).

Haben die Erdlinge nicht vor einiger Zeit erst die Sprache erfunden, mit deren Hilfe sie sich das Chaos Welt zu ordnen, zu katalogisieren begannen? Und ist es nicht mehr als eine bloße Gewohnheit, mit Hilfe dieser Zeichen-Sprache das Wirkliche für das zu halten, was die Übereinkunft der sprachlichen Begriffe dafür anbietet: Das wirklich Wirkliche?

Was wären wir nur ohne unsere Tagträume? Um dieses wirklich Wirkliche durch eine eigene Wirklichkeit zu ergänzen, in Frage zu stellen, zu überbieten? Gefangene in einem Sprachpuzzle, das zwar ohne Grenzen zu sein scheint, das aber eben auch nur eine Erfindung für etwas ist, das wir Wirklichkeit uns angewöhnt haben zu nennen.

Erst in den Exkursionen in unsere Tagträume finden wir den vorläufigen Halt für scheinbare Gewissheiten, die dann in unseren Gefühlen baden gehen….

Schon Lukrez machte den bescheidenen Vorschlag – um nicht am Zufall zu verzweifeln – alle zufälligen Veränderungen kleinsten Karambolagen der Atome im Chaos des Kosmos (wobei Kosmos schon ein Begriff ist, der scheinbar ein großes Ganzes zu beschreiben scheint – zumindest in der Sprache) zuzuschreiben; diese kleinsten Veränderungen führen dann zu zufälligen neuen Bahnen, auf denen sich dann die Atome neu begegnen, jetzt aber in einer neuen Richtung hin zu neuen Berührungen – unvorhersehbar, aber nur wieder überraschend und wunderschön…

01 Nov

Europa – Meditation # 294

Wenn Die Vierte Gewalt im Staat doch endlich aufwachen würde!

Heute titeln viele Zeitungen mit Überschriften wie:

„Enttäuschung über Beschlüsse der G20-Staaten“

oder

„Klima im Fokus der Weltpolitik“

Warum warten wir weiter auf Entscheidungen der Staatenlenker in Sachen „Klima“, obwohl sie doch schon seit dem Bericht des

„Club of Rome – Die Grenzen des Wachstums“ 1972,

in dem die fünf entscheidenden „Game-changer“ klar benannt werden:

agricultural production, nonrenewable resource depletion, industrial output, and pollution generation

datailliertestes Wissen haben, das keinen weiteren Tag zögerlicher Hinhaltetaktiken guten Gewissens gestattet?

Vor einem halben Jahrhundert also schon. Seitdem berichten die Medien jahraus, jahrein über die sogenannten Bemühungen, den „point of no return“ nicht Wirklichkeit werden zu lassen. Aber immer wieder gab und gibt es nur Konferenzen – von Wissenschaftlern wie Politikern – in denen Vorschläge, Zwischenlösungen und Absichtserklärungen haufenweise verabschiedet wurden, während die Zahlen eine immer deutlicher werdende Bedrohung beschreiben: Tsunamis, Waldbrände, Hungersnöte, sogenannte „Starkregen Ereignisse“ . Die Uhr läuft ab. Greta Thunberg hat es längst auf den Punkt gebracht: „How dare you?“ – wir könnt ihr es wagen, ständig von Kehrtwendungen zu faseln, während gerade die Industrienationen weiter nur nach Gewinn und Zuwachs lechzen?!

Was gab es nicht für hoffnungsfrohe Texte vor dem Treffen der G 20 in Rom! Nichts. Und Glasgow? Wollen die Medien wirklich weiter nur die Leser mit Vertröstungen und halben Sachen abspeisen, weil die Verantwortlichen kneifen?

Ist da nicht das Foto von den G 20 Teilnehmern am Trevi-Brunnen in Rom wie aus einem traurigen Comic – wie sie da lachend Münzen über die Schulter in den Brunnen werfen, als könten sie so das Schicksal des Planeten glücklich wenden?

Wenn schon nicht die Entscheidungsträger ein klares „Halt!“ in die Welt senden, dann sollten es jetzt aber zumindest die Medien tun.

Wie das?

Ganz einfach. Ab dem Ende des Treffens in Glasgow werden die Medien – also analoge wie digitale Medien gleichermaßen – nicht mehr die Politiker zu Wort kommen lassen (Höchstens noch als Leserbriefe!!!), sondern stattdessen breit und Tag für Tag die Stimmen aus dem Volk auf der Titelseite haben, die unmissverständlich eine Kehrwendung in den fünf entscheidenden Punkten des Club of Rom – Berichtes fordern. Dazu jeden Tag Umfragen zum Thema mit breiter Berichterstattung über die Foren, die sich spontan zu Sprachrohren der Öffentlichkeit erklären (da dürfen dann auch Politiker zu Wort kommen, aber immer nur in zweiter oder dritter Reihe – auch werden sie zur Zahlung aller Unkosten für weitere leerlaufende Konferenzen herangezogen, bis sie sich eines Besseren besinnen.

Die vierte Gewalt – die Medien – würden so erstmals in herausragender Weise ihre gewaltige Rolle in der Gesellschaft nicht mehr als Transmissionsriemen der verbrauchten „Litanei-Kenner“ wahrnehmen („Es ist ja so kompliziert, wir brauchen Zeit, wir werden es schon noch schaffen, wenn…“ usw.!), sondern als Avantgarde des Bürgers, der seinen Enkelkinder auch morgen noch offen ins Gesicht schauen möchte. Und sicher werden auch in diesem medialen Widerstandskonzept die Frauen eine herausragende Rolle spielen – wie sie es bereits in dem Film „DIE UNBEUGSAMEN“ dieser Tage vorgemacht haben.

Vielleicht werden die eitlen Herren dann doch noch ins Nachdenken kommen, wenn sie sich wochenlang nicht mehr auf den ersten Seiten und in den beliebten TV-Formaten wiederfinden!

Wäre das nicht eine friedliche Revolution der besonderen ART?