Europa – Meditation # 210
Europa – Ein kontaminierter Scherbenhaufen?
Nur wenn man die alten Kantonisten auf Dauerschleife gestellt hat, scheint es so. Nur dann. Denn wie immer gibt es auch die anderen, eher wenigeren und leiseren. Aber sie sind nicht klein zu kriegen. Sie durchschauen das Lügengespinst aus falschen Prognosen, Tabellen, Kursen und Versprechungen. Sie sehen die unmenschlichen Pläne und Resultate davon als das, was sie sind: höhnische Schuldverschreibungen für künftige Generationen, deren Renditen sie vorab im Stillen schmunzelnd längst zur Seite geschafft haben. Warum Altlasten thematisieren, warum giftige Müllberge ins öffentliche Bewusstsein heben, wenn Krimi-Serien und Glücksspiele nicht nur scheinbar Abhilfe schaffen, sondern darüber hinaus sogar neue Einnahmequellen sprudeln lassen?
Lassen wir uns Europäer doch lieber in Nostalgie oder Wunschträumen baden!
Schon wieder scheinen wir ja noch einmal davon gekommen zu sein!
Beirut – Hauptstadt der Schweiz in der Levante einst – ist weit. Die Bilder lassen schön gruseln und an ähnliche aus früheren Jahren aus Mannahatta erinnern! Gerne schicken wir denen unser THW zu Hilfe und den französischen Präsidenten, der doch tatsächlich verspricht, die Hilfsgelder würden nicht im schwarzen Loch der Korruption verschwinden.
Das Versagen der lokalen Politiker – Hafenaufsicht zum Beispiel – mutiert inzwischen fast zu einer Genom-Besonderheit des Spezies: Europa als genetisches Planspiel im Feld des Unwahren als wahre Ware endloser Bereicherung für die, die es kapiert haben.
Wirecard lässt grüßen…Cum-ex schon fast vergessen, ein Spargelbaron sitzt mit einem Schweineschlächter zum Frühschoppen zusammen – mit Blick auf den Kölner Dom – sie sind vergnügt und guter Dinge. Oh, Fehlanzeige, der eine ist doch tatsächlich einfach so in Beugehaft genommen worden. Also wirklich! Vielleicht hätte der Schweineschlächter besser den Fifa-Präsidenten einladen sollen? Ein anderer Promi soll sich in einem New Yorker Gefängnis selbst das Leben genommen haben, was im Buckingham-Palace ein erleichterndes Aufatmen ausgelöst haben soll. Europaweit ließe sich die Liste ohne Not erweitern, Juan-Carlos lässt aus dem Nirgendwo recht jovial grüßen, und dass deutsche Firmen eiskalten Sekt trinkend an dem großen Doppel-Kern-Kraft-Bau am Bosporus beteiligt sind (Seismologen haben umsonst ihre Gutachten wegen anstehender Erdstöße dort vorgelegt, diese Störenfriede!, ist nur ein weiteres Legosteinchen im europaweiten Lügenland.
Und dann diese Dauernervensäge von Seuche wird gerade auch ordentlich in die Lügenmangel genommen – die Verwirrung wird europaweit zur boomenden Handelsware, auf die jeder schnell noch aufspringen möchte, denn Dividenden mag man eben einfach. Lüge hin, Lüge her!