Europa und die vier Musketiere nach Corona.
Wird
es ein aufatmendes
Erwachen
Europas geben, das diese Viren-Geschichte als lästigen Albtraum
möglichst schnell hinter sich lassen möchte, damit wir möglichst
schnell da wieder anknüpfen können, wo
wir waren, bevor wir
uns selbst weggeschlossen
haben?
Kurze
Rückblende:
Europa
im 16./17. Jahrhundert:
So viele Schiffe segeln mit Siedlern und Abenteurern in die Neue Welt aus Europa, wo sie missionieren und frei von den Bevormundungen der Alten Welt ein freies Land auf freiem Boden gründen wollten und gleichzeitig unzählige Menschen dort mit eingeschleppten Seuchen zugrunde richteten.
Europa
im 18. Jahrhundert:
Und
wieder segeln viele Schiffe aus Europa in die Neue Welt – manche
mit einem kleinen Umweg über Afrika, dafür aber sehr lukrativ –
diesmal mit zwangsrekrutierten Soldaten aus England, Frankreich und
ihren Verbündeten (u.a. aus dem Württembergischen), die Krieg
führen mit den Siedlern aus Europa und dafür Schein-Bündnisse mit
den Ureinwohnern schließen. Am Ende sind viele vor der Zeit unter
der Erde.
Europa
im 19. Jahrhundert:
Immer mehr Menschen verelenden auf dem kleinen Kontinent Europa. Also, nichts wie ab in die neue Welt; dort soll es Chancen für alle die geben, die das Glück in die eigenen Hände nehmen wollen. In Asien schließen die Europäer gleichzeitig Knebelverträge mit alten Kulturen und versuchen sie durch Opium gefügig und abhängig zu halten.
Europa
im 20. Jahrhundert:
Die
ehemaligen Siedler aus Europa haben ihre Grenzen längst bis an den
Pazifik und sogar darüber hinaus verschoben. Das Militär sorgt
fürs Selbstbewusstsein – der Bruderkrieg im eigenen Land ist
längst Geschichte – Religion und Rassendiskriminierung leben
unversöhnt nebeneinander her und nun müssen sie sogar in Europa die
völlig zerstrittenen Nationen zum Frieden zwingen, zweimal sogar!
Eine Seuche ist auch wieder dabei.
Europa im 21. Jahrhundert:
Vom ununterbrochenen Bilderregen weich gespült – auch hier sind die ehemaligen Siedler aus Europa tonangebend – sind die Europäer von einem auf den anderen Tag in eine heftige Krise geraten. Diesmal gilt es, sich gegen ein Virus zu schützen, das schon wieder alle über einen Kamm schert. Und in ihrer Not rufen die Europäer wieder die erfolgsverwöhnten Freunde aus der Neuen Welt um Hilfe und werden auch gleich bedient. Vier edle Musketiere kommen nun den arg gebeutelten Europäern frohgemut zu Hilfe.
Die
vier stellen nur ein paar wenige Bedingungen, die in Europa aber
angesichts der momentanen wirtschaftlichen Prognosen wohl in Kauf
genommen werden müssen:
1.)
Das Primat der Wirtschaft muss endlich wieder unbedingt gelten.
2.) Die Macht des Marktes wird an wenige, aber dafür umso stärkere Akteure delegiert. Die vier Musketiere.
3.) Die uneingeschränkte Verfügung , die diese Akteure über die notwendigen Daten haben müssen, versteht sich von selbst dabei.
4.)
Die Arbeitsrechte müssen demgegenüber in ihre Schranken gewiesen
werden zum Wohle aller.
Und
da kommen sie denn auch gleich, die vier Musketiere!
Furchtlos, selbstbewusst und im festen Glauben an die eigenen Kräfte regeln sie von Übersee her kommend die anstehende Nach-Corona-Agenda mit starker Hand. Die federführenden Ministerien werden selbstverständlich ihre Administrationen als Vollzugsorgane zur Verfügung stellen.
Der
erste hat schon bewiesen, wie erfolgreich er agieren kann, wenn man
ihn nur lässt – jetzt. Keine Dividende, keine Profite. Die Preise
werden nicht dem Zufall des Marktes überlassen, sondern seinem
Diktat. Er übernimmt gerne die Sicherstellung der Grundversorgung
aller, die gesamte Logistik, baut selbst die notwendige Infrastruktur
selbstverständlich auf – effizient und reibungslos.
Der
zweite will den Stand derzeitiger Technologien und Digitalisierungen
hochfahren, sie optimieren mit einer Software, die es jedem Staat in
Europa möglich machen wird, schnell und wirksam auf jedwede Unwucht
ad hoc reagieren zu können. So kann Europa nicht nur den
Terrorismus, sondern auch jede Epidemie schnell und nachhaltig
erkennen und in die Schranken weisen. Gleiches gilt natürlich auch
für die optimale Kontrolle der Flüchtlingsströme in Europa.
Der
dritte bietet sich als der kompetente Vermögensverwalter großer
privater wie öffentlicher Interessenten an, er ist so potent, dass
selbst ordentliche Staatshaushalte vor seinem Volumen erblassen. Also
lassen wir ihn doch für uns alle in Europa aus Schulden wieder Gold
machen!
Der
vierte im Bunde der Musketiere ist ein alter Hase im Geschäft. Seine
Erfahrung ist im wahrsten Sinne des Wortes unbezahlbar. Er übernimmt
als wahrer Philanthrop staatliche Aufgaben gern – er hat einen
langen Atem und einen langen Arm, damit greift er selbst der WHO
hilfreich unter die Arme, und Impfstoffe, wonach gerade nicht nur die
Europäer schreien, werden mit seinem Potential in kürzester Zeit zu
kleinen Preisen ganz sicher auf dem Marktplatz aufschlagen.
Was
für Glückspilze wir Europäer doch sind: Da kommen diese vier gut
gelaunten Burschen – Larry, Jeffrey, Peter und Bill – zu uns und
bieten ihre uneigennützige Hilfe an. Was wären wir doch wirklich
für unverbesserliche Dummköpfe, wenn wir diesen vier nicht das
Ruder in die Hand drückten! Ahoi!