Autobiographisches – Leseprobe zum Anfang seines Lebens
D e z e m b e r 2022 / J a n u a r 2023
In der lebendigen Sanduhr lautlosem Fließen
– fast vorzeitig ertrunken
I
Halbhoher Holzzaun schnürt den Garten ein, zwei Kirschbäume kümmert
es wenig, dass im Sand zu ihren Füßen ein kleiner Wicht sich wichtig tut.
Sind wohl erste Übungen im Mienenspiel, die er da probiert, noch ungelenk.
Ein Zitteraal wäre dagegen sicher ein König im kleinen Schauspielhaus des
hageren Papiertigers, der sich selbst beim Gesang der wohlwollenden Amsel
nicht wohl zu fühlen wagt. Dass seine kleinen Füßchen Schutz im warmen
weichen Sand zu finden suchen, merkt er nicht einmal, der stumme
Träumer, er. Für nichts weiß er die Namen, für nichts ist ihm das
blendende Flimmern gut, wenn doch nur die Stunden schneller gingen!
So hockt er – wie ein Zwerg-Indianer – grummelnd da und tut so,
als wäre all das so einfach und ganz klar. Man muss ihm nichts erklären,
er hört sowie so nicht zu. Auch wenn auf der Straße nebenan manchmal
Kinder lachen, macht er weiter sein gespieltes, ernstes Gesicht. Die Angst
hält ihn bei Laune und Angst haben tun alle andern sicher nicht.